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Hinterautal - Hallerangeralm

Nix für Handbiker!

Im letzten Jahr waren wir im Karwendeltal, wo es bis zum Karwendelhaus mit dem Handradl ganz gut zu fahren war.

Das Nachbartal ist das Hinterautal, wo die Isar entspringt. Da muss ich auch einmal hin, das ist klar. Bis zur Kastenalm nicht steil, weiter zum Hallerangerhaus wird es ohne Schieben nicht gehen, sagte man mir. Na ja, bißchen Schieben macht nix, wenn wir uns dafür auf den Almböden unterm Lafatscher ins Gras legen können.

Bis zur Kastenalm (1220 m) ist es, entlang der jungen Isar, wirklich nicht steil und eine Traumlandschaft. Dort machen wir eine kurze Pause, bevor es richtig losgeht. Ein Geländewagen kommt auch grad an.

Ein paar Meter ist der Weg noch gut zu fahren, dann steilt es sich auch schon auf für Handrad jenseits der Traktionsgrenze. Also Schieben. Man sieht nicht weit hinauf aber das wird ja wohl bald wieder flacher werden, denke ich mir. So kanns ja wohl nicht weitergehn! Ein Stück plagen wir uns noch hinauf, da kommen die daher, die unten den Geländewagen geparkt hatten. Der eine, ein Scharnitzer, macht, wie mir nicht entgeht, bei meinem Anblick sogleich ein sehr sorgenvolles Gesicht. Es werde lang nicht flacher, sondern noch steiler, sagt er, und angesichts meiner Slick-Reifen könne er sich, dass ich da wieder heil hinunterkomme, noch weniger vorstellen, als dass wir überhaupt hinauf kommen. Ich will aber da hoch, muss... Es ist ja immer die Frage, wem man was glauben soll, aber der Mann, Bernhard heißt er, erweckt den Eindruck, dass ich ihn, im eigenen Interesse, auf jeden Fall ernst nehmen sollte. Also zurück. Es ist wirklich so, dass die Bremswirkung bereits dort unten nicht ausreicht und ich sogleich ins Rutschen komme, wenn mich nicht einer an der Rückenlehne hält.

Kaum zu glauben dass es so nette Menschen überhaupt gibt, aber Bernhard macht das Angebot, uns mit dem Auto hinaufzufahren. Und so komm ich doch noch zur Halleranger Alm. Bei der Auffahrt wird schnell klar, welches Glück wir hatten, dass uns ein vernünftiger Mensch die Weiterfahrt ausreden konnte. Der Weg auf weiten Strecken grober Schotter, für mein Handradl viel zu steil und die Schlucht nebenan hätte ein Bremsversagen garantiert nicht verziehen.

Oben sitzen wir lang in der Sonne, durchs Fernglas schau ich zur Lafatscher Verschneidung, die hütteneigenen Liegestühle sind genau richtig. Stunden später fährt er uns wieder hinunter.

Auf der Wiese bei der Kastenalm legen wir uns in göttlicher Ruhe nochmal ins Gras. Den Rückweg das Tal hinaus läuft es von allein.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Bernhard und Begleiter!

Bilder

1-2 Die junge Isar im Hinterautal

3 Karwendelberge

4-7 Urnatur kurz vor der Kastenalm

8 Kapelle bei der Halleranger Alm mit dem Lafatscher im Hintergrund

9 Almboden der Kastenalm

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